20. Spieltag Bayreuth Tigers - Berlin Capitals

30.11.2003 - 3:1 (1:0, 1:0, 1:1)

Quelle: Nordbayerischer Kurier


Einen viel versprechenden Start in die zweite Halbserie der Oberliga Südost verzeichnete der ESV Bayreuth. Dem 4:3 am Freitagabend in Haßfurt (nach Penaltyschießen) folgte gestern ein 3:1 (1:0, 1:0, 1:1) des Siebten über den besser platzierten Tabellennachbarn Berlin Capitals, wodurch die Tigers mit dem Sechsten in der Tabelle gleichzogen und ihre Chance auf das Erreichen der Meisterrunde wahrten.

Ein Heimsieg am Freitag über den Tabellendritten Hannover könnte die Situation weiter verbessern. Die Punktgewinne der letzten Spiele waren ganz eng mit dem Namen eines Akteurs verknüpft: ESVB-Torwart Udo Döhler. Der Routinier war auch gestern der entscheidende Faktor. Das erkannte auch ESVB-Trainer Doug Irwin. "Udo Döhler gab uns die Sicherheit", meinte der Coach zur Taktik seiner Truppe, die sich im Schlussdrittel früh auf das Verwalten des Vorsprungs beschränkte und Glück hatte, dass sich die Berliner im Auslassen ihrer Torchancen als sehr großzügig erwiesen. "Wir brauchen einfach zu viele Möglichkeiten, um Tore zu erzielen", erkannte Berlins Trainer Andreas Brockmann das Manko seines Teams, während die Gastgeber in wichtigen Phasen ihre Treffer markierten.

Die Einheimischen hatten einen druckvollen Auftakt verzeichnet und notierten bereits vor dem frühen 1:0 durch Kustermann (6. Min.) durch Reid (2). und Brandstädter (5.) zwingende Gelegenheiten. Bis zur Drittelpause lieferten sich beide Teams anschließend einen offenen Schlagabtausch auf gutem spielerischen Niveau. Tremblay (13.), Reid (14.), Bayer (19.) und Precan (20.) scheiterten aber an Berlins Ersatzkeeper John, der den Vorzug vor Martin erhalten hatte, während auf der Gegenseite Döhler drei Hochkaräter von Giguere (9. und 19.) sowie Detuello (18.) vereitelte.

Nach der ersten Pause verflachte allerdings die Partie. Die Bayreuther verloren dabei ihre spielerische Linie, leisteten aber mit Kampfgeist energischen Widerstand und verhinderten dadurch einen geordneten Spielaufbau der Gäste. "Wir waren im zweiten Drittel die bestimmende Mannschaft, allerdings kassierten wir in der 40. Minute nach einem Einzelfehler den zweiten Gegentreffer", monierte Berlins Trainer, dessen Team allerdings im Abschluss den letzten Biss vermissen ließ. Den ließ dann ESVB-Verteidiger Sochan aufblitzen. Seinen verzögerten Distanzschuss verlängerte Maidment 46 Sekunden vor der zweiten Pause. Die Erleichterung der ESVB-Verantwortlichen war nicht zu übersehen.

Dennoch hätte die Partie in den letzten 20 Minuten leicht kippen können: Der auffällige Ex-Nationalstürmer Schertz (43.) traf nur die Latte und der fleißig arbeitende Giguere (vorher ESVB) schlenzte aus kurzer Distanz die Scheibe über die Latte (46.), ehe auf der Gegenseite Jun auf Zuspiel von Tremblay das vorentscheidende 3:0 glückte. Doch diese Führung war kein Ruhekissen, denn Detuello verkürzte nur 29 Sekunden später zum 1:3 und in der anschließenden Druckphase hatte Giguere mit einem Lattenknaller (49.) Pech. Allerdings waren auch weitere ESVB-Treffer möglich. Ein Löhle-Alleingang (56.) wurde mit einem Foul von hinten (warum nicht einmal eine Strafzeit?) unfair gestoppt und Jun visierte nur den Pfosten (56.) an.

"Ich glaube, dass unser Sieg über 60 Minuten verdient war", sinnierte ESVB-Coach Irwin, der mit der kämpferischen Einstellung seiner Akteure sehr zufrieden sein durfte. Solide war die Defensivleistung, wobei sich auch die Stürmer auszeichneten. Verteidiger Precan zeigte 40 Minuten lang eine überragende Leistung und auch Gödtel verdiente sich ein Sonderlob.

Dagegen beschränkte sich der Sturm nach dem ersten Drittel oft auf Einzelaktionen und Konter. Die meisten Scheibenkontakte hatte Jun, der auf dem besten Wege ist, an seine Vorjahresform anzuknüpfen. Maidments spielerische Impulse hielten sich hingegen in Grenzen. Ob sich die Tigers in dieser Saison wieder auf einen Nachmittags-Spielbeginn (15 Uhr) einlassen, darf bezweifelt werden. Mit 1398 Zuschauern blieb die Resonanz klar unter dem bisherigen Saisonschnitt (1773).

ESV Bayreuth: Döhler - Precan, Zimmermann; Sochan, Bayer; Heichele, Gödtel; Sintenis - Tremblay, Jun, Kustermann; Löhle, Maidment, Reid; Splitter, Müller, Brandstädter; Diener, Gundel.

Berlin Capitals: John - Rentzsch, Gensel; Tittus, Forslund; Geistler, Watzke - Schertz, Detuello, Czajka; Hoffmann, Fadeev, Giguere; Hurbanek, Eichelkraut, Leciejewski.

SR: Heffler (Dinslaken);

Zuschauer: 1.398;

Strafminuten: Bayreuth 8, Berlin 10.

Tore:
1:0 (06.) Kustermann (Jun)
2:0 (40.)
Maidment (Sochan)
3:0 (47.)
Jun (Tremblay)
3:1 (48.)
Detulleo (Rentzsch).

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