24. Spieltag Haßfurt Sharks - Berlin Capitals

14.12.2003 - 4:1 (2:0, 1:1, 1:0)

Quelle: Haßfurt Homepage


Sharks auch gegen die Capitals erfolgreich:

„Der ERC ist wieder da“ oder „so wollen wir die Haie sehen“ hallte es durch die Haßfurter Eishalle, gefolgt vom Klassiker „so ein Tag, so wunderschön wie heute“. Immerhin zehneinhalb Monate mussten sich die Fans gedulden, bis auf Grund des glatten 4:1-Erfolgs gegen die Berlin Capitals am 12. Doppelspieltag der Oberliga Südost das erste 6-Punkte-Wochenende der Haie in der Saison 2003/2004 unter Dach und Fach war.

Kein Wunder, dass Trainer Stefan Kagerer nach der Partie am Sonntagabend über beide Ohren strahlte. „Unheimlich wichtig“ sei es gewesen, nach dem Überraschungscoup in Hannover zwei Tage zuvor gegen Berlin nachzulegen. Was seine Mannschaft beherzigte, denn die hat „von Anfang an Gas gegeben“, um die Partie für sich zu entscheiden. Tolle Möglichkeiten der couragiert zu Werke gehenden Haßfurter sahen die offiziell knapp 600 Zuschauer wahrlich vom Anpfiff, doch der Puck zappelte erstmals mitte des ersten Spielabschnittes im Netz hinter Berlins Keeper Kristoffer Martin direkt vor den Augen der wenigen Hauptstadt-Schlachtenbummler auf der Gästetribüne. Nach einer tollen Kombination mit Jeremy Garrison vollende der jüngste ERC-Neuzugang Peter Bournazakis ein überaus gelungenes Einstandswochenende mit dem ersten Treffer für seinen neuen Arbeitgeber (11.). Ein „sehr ordentliches Spiel“ des Kanadiers, der am Ende wohl hauptsächlich auf Grund der Zeitumstellung ziemlich ausgepowert wirkte, sah nicht nur sein Trainer. „Ich denke, das ist der richtige für uns.“ Zwar ist er „mit Sicherheit nicht der schnellste. Sein Auge für den Nebenmann ist dafür hervorragend.“

Einen schönen Sonntagabend hatte auch Peppi Eckmair. Nicht nur, weil der Schlierseer unter gnädiger Mithilfe des Schweden Martin (ließ die Scheibe aus seiner Fanghand noch ins Tor kullern) auf 2:0 erhöhte (18.). Auf seiner Brust prangerte zudem ein großes „C“. „Lange Gespräche“ habe es laut Kagerer mit Alexander Dexheimer gegeben mit dem Schluss, dass der 23-Jährige das Kapitänsamt freiwillig wieder abgibt, „um die Last von ihm zu nehmen. Er ist einfach ein Hitzgockel, braucht harte Spiele“, erklärte der Coach die Maßnahme.

So souverän die Hausherren die Begegnung im ersten Drittel dominierten, so schlich sich im zweiten Abschnitt „wieder der Schlendrian“ ein. Der 2:1-Anschlusstreffer durch Mikhail Fadeev (27.) jedenfalls war unnötig wie ein Kropf. Umso wichtiger war der erneute Zwei-Tore-Vorsprung, den ausgerechnet Kevin Haupt am Ende einer 5-3-Überzahlsituation mit eine haargenau platzierten Fernschuss von der blauen Linie erzielte und damit seine gute Leistung krönte – exakt zwei Sekunden vor der zweiten Pausensirene. Und weil die „Caps“ diesen Schock anscheinend selbst in der Kabine nicht richtig verdauen konnten, brannte während der letzten 20 Minuten nichts mehr an. Vom erwarteten Aufbäumen der Berliner jedenfalls war nur wenig zu spüren. Weil Kristoffer Martin für einen sechsten Feldspieler zwei Minuten vor dem Abpfiff seinen Kasten räumte, machte Sebastian Buchwieser mit einem Schuss ins verwaiste Gehäuse den Sack endgültig zu.

Er habe „in Ruhe weiterarbeiten“ dürfen, begründete Kagerer den Aufwärtstrend der Sharks wohl mit einiger Genugtuung nach zuletzt vielen unberechtigten und vor allem anonymen Kritiken an seiner Arbeit und seiner Person. „Ich verstehe nicht, dass manche immer noch rumhacken“. Gerade an den jüngsten Insolvenzen des SC Riessersee oder des EV Kempten („da werden bis Saisonende vielleicht noch einige folgen“) könne gesehen werden was passiert, wenn mit Geld umhergeworfen werde das man gar nicht hat. „Es ist schade, wenn Spieler kritisiert werden, die 300 oder 400 Euro verdienen. Es ist doch eine Leistung, dass es in einer 13 000-Einwohnerstadt überhaupt noch hochklassiges Eishockey zu sehen gibt“. Dafür erntete er sowohl von den Besuchern im Sharks-Treff auch von seinem Trainerkollegen Andreas Brockmann Applaus, der drei wichtige Tugenden beim Gegner ausmachte, die für die Niederlage seiner Mannschaft, die sich „viel vorgenommen“ hat, mitverantwortlich waren: „Herz, Engagement, Einsatz“ habe der Ex-Nationalspieler bei den Haßfurter Puckjäger gesehen. „Wir haben keine Chance, wenn eine Mannschaft so hart gegen uns spielt.“ Der letzte Aufstiegsrundenplatz 5 sei nun „weit weg. Da haben wir nach dieser Leistung auch nichts zu suchen.“ Vor allem das Fehlen des „vermutlich besten Oberligaspielers“ Pavel Gross, der seit Saisonbeginn nach einer Knieverletzung nicht spielen kann, „geht uns ab.“

Für die Unterfranken hingegen hat sich der Abstand durch die maximale Ausbeute verringert und beträgt „nur“ noch elf Punkte. „Was sollen wir in der Aufstiegsrunde“, so Kagerer allerdings. „Die Fahrkosten wären enorm hoch. Ich fahre lieber nach Bayreuth, Selb oder Schweinfurt. Und Berlin ist immer eine Reise wert.“

Beim Heimspiel gegen die Selber Wölfe am kommenden Freitag (20.00 Uhr) bekommen alle Frauen eine Glühwein gratis. Ebenso findet wie schon im vergangenen Jahr am 2. Weihnachtsfeiertag, 26. Dezember, ein „Familientag“ zu stark verbilligten Eintrittspreisen statt. Kartenvorverkauf ist am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag, jeweils von 18.30 bis 20.00 Uhr in „Sharkstreff“ am Eisstadion.

SR: Thomas Pfeil (Königsbrunn);

Zuschauer: 596 ;

Strafminuten: Haßfurt 16, Berlin 12.

Tore:
1:0 (03.) Bournazakis (Garrison, Körner)
2:0 (17.)
Eckmair (A. Dexheimer)
2:1 (03.)
Fadeev (Hoffmann)
3:1 (17.)
Haupt (Körner, Garrison)
4:1 (55.)
Buchwieser (Holmes, Eckmair, empty net)

Quelle: Homepage Haßfurt Sharks

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