7. Spieltag Höchstadt Alligators HEC - Berlin Capitals

10.10.2003 - 3:5 (2:2, 1:1, 0:2)

Quelle: Fränkischer Tag


3:5-Niederlage gegen Berlin Capitals

Auch gegen die erschreckend schwachen Berlin Capitals erreichte der Höchstadter EC gestern Abend nicht seinen ersten Heimsieg dieser Saison in der Eishockey-Oberliga Südost. 57 Minuten roch er zumindest an den drei Zählern.

Obwohl Vernikov einen ansprechenden Einstand bot, und die Alligators eine kämpferisch starke Leistung ablieferten, verbuchten die Gäste mit einem 5:3-Erfolg durch zwei Tore in den letzten drei Minuten die Punkte. Es war der erste Auswärtssieg der Hauptstädter, den sie vom HEC regelrecht in den Schoss gelegt bekamen. Die zahlreichen Fehler der Gastgeber bestraften die Berliner eiskalt.

Zu Beginn hielten sich beide Teams etwas zurück. Der HEC verfuhr nach der Devise, hinten erst Mal sicher stehen. In der Offensive setzten Johannes Oeser und Jakub Volek die ersten Ausrufezeichen. In der 7. Min. scheiterte Oeser mit einem Schussversuch, aber das war gut so, denn den von der Bande direkt vor das Berliner Tor abprallenden Puck musste Zbynek Kukacka zur ersten HEC-Führung der Saison nur noch über die Linie drücken. Die Capitals enttäuschten fast während des gesamten ersten Drittels. Das Spiel der Gäste verlief ohne Überraschungsmomente, zu durchsichtig und schleppend. Das biedere Angriffsspiel dauerte bis zur 11. Min., doch dann glich Leciejewski mit der ersten zwingenden Chance aus – HEC-Torwart Güttner war chancenlos. Nur wenig später blieb Capitals-Stürmer Florian Eichelkraut minutenlang bewusstlos auf dem Eis liegen. Er wurde danach mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht.

Die Verletzungspause schien Höchstadt besser bekommen zu sein, denn nur 65 Sekunden nach dem Ausgleich tankte sich Barta entschlossen durch und hat den Blick für Johannes Oeser, der nur noch den Schläger hinhalten musste. Berlin wurde erst gegen Ende des Drittels wacher und aktiver. So scheiterte Rentzsch mit einem Schlenzer an Güttner, der auch gegen Fadeev auf dem Posten war. Auf der Gegenseite traf Rosa die Scheibe vor dem halbleeren Tor nicht richtig, und Gräbner war bei einem Konter zu eigensinnig, was ihm deutlich hörbar den Tadel des verschmähten Körber einbrachte. In der 20. Min. „verschuldete“ Barta ein ungerechtfertigtes Icing, und Forslund zwirbelte vom Bully weg die Scheibe in den Winkel zum unverdienten 2:2.

Capitals-Trainer Andreas Brockmann dürfte seine Truppe in der Kabine ordentlich zusammengestaucht haben, anders ist es nicht zu erklären, dass die Berliner vorerst mit mehr Engagement auf das Eis zurückkehrten. Allerdings erwies sich dieses Aufflackern nur als Strohfeuer. Stattdessen hatte Rosa zweimal Pech im Abschluss. Bei seinem vierten Anlauf klappt es endlich, und er markierte seinen fünften Saisontreffer. Doch wieder brachten die Hausherren den ehemaligen DEL-Verein zurück ins Spiel. Marco Rentzsch nutzte einen Kardinalfehler in punkto Zuordnung 23 Sekunden später eiskalt zum 3:3. Sowohl Höchstadt als auch Berlin agierten danach ohne Präzession im Vorwärtsdrang, haufenweise Stockfehler waren auf beiden Seiten angesagt. Schlichtweg Stückwerk bekamen die Zuschauer geboten.

Auffällig war wie so oft, dass die Alligators enorme Schwierigkeiten hatten, die Scheibe aus dem eigenen Drittel zu befördern. Und so konnten die Hauptstädter hin und wieder gefährlich aufkommen. Tobi Güttner bewahrte seine Vorderleute mehrfach vor einem Rückstand.

Absoluter Leerlauf prägte den Beginn der letzten 20 Minuten. Torwart Güttner wurde nun immer unsicherer, so dass es zu einigen bangen Augenblicken vor dem Gehäuse der Alligators kam. Die heimischen Spieler waren nicht mehr eng genug am Mann. Nach vorne strahlten bezeichnender Weise nur noch der etwas müde wirkende Rosa und gelegentlich der emsige Antreiber Kukacka Gefahr aus. Berlin erhöhte zwar im Schlussdrittel die Schlagzahl, profitierte aber letztlich von fatalen Fehler der Gastgeber. Für die Entscheidung sorgte Jan Schertz humorlos mit zwei Treffern in der Endphase – zunächst sträflich allein gelassen, dann 74 Sekunden vor Schluss bei einem Konter.

SR: ;

Zuschauer: 727 ;

Strafminuten: Höchstadt: 6,Berlin: 0.

Tore:
1:0 (07.) Kukacka (Oeser)
1:1 (11.)
Gensel (Fadeev, Czajka)
2:1 (12.)
Oeser (Barta, Kukacka)
2:2 (20.)
Forslund (Kimstatsch)
3:2 (29.)
Rosa
3:3 (29.)
Rentzsch (Hoffmann)
3:4 (57.)
Schertz (Fadeev, Czajka)
3:5 (59.)
Schertz

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