1. Spieltag Heilbronner Falken - BSchC Preußen
25.02.2005 - 3:4 (2:0, 0:2, 1:1) n.P.
Quelle: Homepage Heilbronn


Unglückliche Niederlage im Penaltyschießen gegen starke Preussen:

Die Falken waren kurz davor, in die Meisterrunde mit einem Sieg zu starten, aber letztlich behielten die Gäste im Penaltyschießen die Oberhand, als Rentzsch im 18. Anlauf verwandeln konnte. Davor war es eine ganz enge Partie, die sich den über 2.000 Zuschauern bot, die geprägt war von viel Aggressivität und Intensität vor allem auf Berliner Seite, die in vielen Strafminuten resultierte, die aber auf hohem Oberliga-Niveau stand und bis zum Ende Spannung bot.

Die Preussen, mit zahlreichen Ex-Falken angetreten, schlugen im ersten Drittel gehörig über die Stränge. Standesgemäß wanderte Corriveau nach 61 Sekunden wegen eines überharten Checks auf die Strafbank, Blank erzielte auf Vorlage vom erstmals im Heimspiel mitwirkenden Greilinger das 1:0. Auch in der Folgezeit gab es Nickligkeiten, Berlin suchte das körperbetonte Spiel und fand dabei nicht immer das korrekte Maß. Gerade als Irwin wieder von der Sünderbank zurück war, schickte Bruns mit einem Steilpass Walther auf die Reise, der auf 2:0 erhöhen konnte. Dies schien die siegesgewohnten Preussen zunächst ins Wanken zu bringen, denn in der Folgezeit wanderte einer nach dem anderen auf die Strafbank. Lapointe leistete sich gegen Schütz gar einen Stockstich und musste berechtigterweise unter die Dusche. So spielten die Falken gegen Ende des ersten und Anfang des zweiten Drittels insgesamt sieben Minuten im Powerplay, darunter einiges an 5 gegen 3, doch in dieser Phase zeigte sich die enorme Abwehrstärke der Preussen, die selbst mit drei Mann kaum eine Falken-Chance zuließen. Die Gastgeber dagegen fanden sich überhaupt nicht zurecht, mussten immer wieder von neuem aufbauen und konnten sich gegen die robusten Gäste nicht entscheidend durchsetzen, so dass diese große Chance leichtfertig vergeben wurde. Dies war sicherlich der Knackpunkt in einem Spiel, in dem Berlin nun immer stärker wurde und die bis dahin spärlichen Offensivbemühungen intensivierte. Gerade die Paradereihe um Matzka, Murray und Meyer tauchte immer wieder gefährlich vor Belitski auf, während auf Heilbronner Seite die beiden Topreihen nicht ihren besten Tag erwischt hatten. Eine unnötige Strafe gegen Dorochin leitete so den Anschlusstreffer der Preussen ein, Meyer traf mit einem verdeckten Schlagschuss ins lange Eck (30.). Anschließend hatten Murray und Meyer bei einer Doppelchance den Ausgleich schon auf dem Schläger, bevor wieder die Falken das Powerplay trainieren durften. Leider wieder nicht erfolgreich, ganz im Gegenteil: Matzka ließ Martin ganz alt aussehen, ging auf und davon und ließ auch Belitski aussteigen, 2:2.

Nach einem Drittel, das wohl mit das beste war, das eine Auswärtsmannschaft vor allem defensiv in dieser Saison in der Knorr-Arena zeigte, ging es in einen spannenden Schlussabschnitt, der unglücklich für die Falken begann. Henderson musste wegen Spielverzögerung raus, Matzka gewann das Bully, Rentzsch zog ab und wieder verdeckte ein Berliner Belitski die Sicht, der keine Chance hatte. Nach diesem 2:3 schienen die Gäste auf der Siegerstraße, machten sie doch bis dahin einen sehr souveränen Eindruck, hatten im Körpereinsatz das richtige Maß gefunden und ließen nur wenig Offensive der Falken zu. Diese gaben aber keineswegs auf, kämpften sich zurück ins Spiel und waren letztlich auf erfolgreich. Der Ausgleich resultierte aus einer kuriosen Strafzeit gegen Ahlroth, dessen Schläger vermessen wurde und sich als unkorrekt erwies. Und endlich waren die Falken im Powerplay wieder erfolgreich, Henderson traf per Schlagschuss zum verdienten 3:3-Ausgleich. In der regulären Spielzeit waren die Gastgeber anschließend dem Siegtreffer näher, in der Verlängerung hatten dann die Preussen die beste Chance. So musste das Penaltyschießen entscheiden, in dem Heilbronn schon durch Tore von Dorochin und Kachur in Führung lag, doch die Preussen konnten durch Matzka und Corriveau ausgleichen. So ging´s nochmal in die Verlängerung, und während bei Heilbronn keiner mehr die Scheibe an Marko Suvelo vorbei brachte, traf Marco Rentzsch mit dem 18. Penalty zum 3:4-Endstand.

Fazit: Eine gute, spannende Partie, die die Falken aber in ihren Überzahlspielen hätten entscheiden müssen. So kamen die Preussen zurück ins Spiel und zeigten ihre Klasse, das Unentschieden nach 60 Minuten war dann auch gerecht. Was diese Partie andeutet: In den Special Teams und in Sachen Körperspiel müssen die Falken noch zulegen, wenn sie sich gegen Topteams wie Berlin in der Meisterrunde behaupten wollen.

Trainerstimmen:

Andreas Brockmann (Trainer Preussen): Das erste Drittel war für uns katastrophal, da waren wir gedanklich noch im Bus. Ich habe vor dem Spiel gesagt, Heilbronn ist nicht umsonst Erster geworden. Sie haben uns unter Druck gesetzt, wir sind zu wenig gelaufen, haben sehr viele Strafzeiten bekommen, auch wenn man über manche sicher streiten kann. Deswegen ging das erste Drittel verdient 2:0 an Heilbronn. Wir haben aber nicht umsonst 28 Spiele in Folge gewonnen, die Mannschaft hat dann Charakter gezeigt und das gespielt, was sie kann. Im Penaltyschießen ist es dann Glücksache, aber auf alle Fälle haben wir ein sehr gutes und spannendes Eishockeyspiel gesehen. Wir haben zurzeit so einen Lauf, anscheinend können wir gar nicht mehr verlieren und haben das Glück auf unserer Seite.

Rico Rossi (Trainer Falken): Es war ein gutes Spiel von beiden Mannschaften, jeder kann stolz sein. Im ersten Drittel haben wir unser Spiel gespielt, offensiv, aggressiv und Forechecking. Im zweiten Drittel ist das Spiel dann gekippt, wir waren unsicher, Forechecking und Konter haben nicht mehr funktioniert. Danach sind wir wieder auf die Beine gekommen, so dass wir noch einen Punkt holen konnten. Gegen so einen starken Gegner bin ich damit zufrieden. Neuwied wird jetzt ein ganz wichtiges Spiel, dass wir gewinnen müssen, wenn wir Platz 4 erreichen wollen.

SR: Trainer - Fröschle, Sauer;

Zuschauer: 2.101;

Strafminuten: Heilbronn 16, BSchC Preußen 26 + 5 + 20 für Lapointe.

Tore:
1:0 (03.) Blank (Greilinger, Dorochin, 5 gegen 4)
2:0 (14.)
Walther (Bruns, Vogler)
2:1 (30.)
Meyer (Matzka, Rentzsch, 4 gegen 5)
2:2 (36.)
Matzka (Ahlroth, 5 gegen 4)
2:3 (41.)
Rentzsch (Matzka, 4 gegen 5)
3:3 (55.)
Henderson (Greilinger, 5 gegen 4)
3:4 (Penalty)
Rentzsch
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