1. Vorbereitungsspiel Blue Lions Leipzig - BSchC Preußen
27.08.2004 - 5:3 (1:0, 4:1, 0:2)

Quelle: Kufennews.de


Vorbericht:

Ausgerechnet Tittus, der Ex-Berliner, markierte den ersten Treffer gegen den BSchC Preussen in seinem 1. offiziellen Spiel nach langer Abwesenheit aus dem Profispielbetrieb. Sicher, man soll Testspiele natürlich nicht so sehr überbewerten, jedoch war der Unterschied zwischen denen schon länger auf Eis trainierenden Leipzigern und denen in Berlin zur Zeit knäpplich mit Eiszeiten versehenen Berliner deutlich zu sehen: Abstimmungsprobleme und gegnerische Tore, immer wenn jemand von der Strafbank kommt. Es liegt nun an den Preussen selbst, aus der Lage das Beste zu machen. Es kann ja schließlich nicht die Lösung sein, das Eistraining auswärts zu absolvieren, wie z.B. morgen in Leipzig.

Durch längeres Eistraining also Leipzig im Vorteil, doch auch die Preussen kamen dann so langsam besser ins Spiel, die Aufholjagd zum Ende des Spiels begann wohl nur zu spät. Das Ergebnis kann sicherlich getrost abgehakt werden, es war, wie uns ja auch die Trainingstrikots der Mannschaft verdeutlichten, nur ein Trainingsspiel...

Unüberhörbar jedoch auch das leise Murren in den Reihen der Fans: Man fühlt sich vielfach desinformiert, vermisst die vor allem schon seit Juli angekündigten Präsentationen der Sponsoren ("Nach der EM werden wir mit Pressekonferenzen und Präsentationen beginnen...", so der GmbH-O-Ton). Auch zu Spielerverpflichtungen und ähnlichem erfährt man vom Verein vor allem erst hinterher etwas, und ein endgültiges Bild der Mannschaft vermag man angesichts einiger Gastspieler noch nicht wahrzunehmen. Corriveaus Schatten mag sicherlich solch kleine Ungereimtheiten für den Moment verdecken und mit Zähneknirschen haben sich die meisten Fanclubs auch sicherlich zum Wohle des Vereins in die Tatsache gefügt, dass der Erlös der Fahrten in den Vereinstopf wandert, aber auf Dauer erwarten die Fans mehr von der angekündigten "neuen Offenheit" als die Geheimniskrämerei um solch wichtige Dinge wie den Vertrag mit derMesse, der schließlich die Arbeitsplattform des ganzen Unternehmens bildet.

Schweigen trägt oft mehr zur Gerüchtebildung bei als Reden, und so fragen sich im Internet schon Fans, ob der Hausmeister die Preussen zu ihrem eigenen Stadionfest überhaupt in die Halle läßt... Nächste Woche gehen die Preussen auf Vorbereitungsreise nach Bayern, hoffentlich schon besser im Training, so dass die Ergebnisse sich zum positiven wenden...

BSchC Preussen unterliegt in Leipzig mit 5:3:

Mit einem niemals gefährdeten 5-3 Erfolg (1:0, 4:1, 0:2) besiegten die Blue Lions vor 409 zahlenden Zuschauer am gestrigen Abend den zukünftigen Staffelgegner aus Berlin. Es war von Anfang an deutlich zu sehen, welches Team schon harmonischer zusammenspielt und mehr Vorbereitungszeit absolviert hat. Die Blue Lions wirkten über weite Strecken stabiler im Aufbau und souverän in der Defense und verfügten darüber hinaus über einen besseren konditionellen Zustand als die Cracks vom Berliner Schlittschuhclub.

Das erste Drittel war zunächst geprägt von mehr Krampf als Kampf. Beide Teams versuchten in ihr Spiel zu finden. Dies spürten die Löwen deutlich an einem fast missglückten fliegenden Wechsel in der 6. Minute, bei dem plötzlich zwei Berliner Spieler frei vor dem Leipziger Tor standen. Diese Chance konnten die Berliner jedoch nicht nutzen. In der 7. Minute klingelte es dann das erste Mal im Berliner Kasten. Ausgerechnet der Ex-Berliner Nicolai Tittus verwandelte einen nicht mal sehr platzierten Schlagschuss von der blauen Linie zur Freude der an diesen Abend ca. 200 anwesenden Leipziger Fans. In der 9. Minute zeigte Leipzigs Goalie Zellhuber eine leichte Unsicherheit bei einem Schuss eines Berliner Spielers, aber auch diese Möglichkeit konnte nicht in Zählbares für die Berliner Cracks umgesetzt werden.

Das zweite Drittel gehörte unzweifelhaft den Hausherren des Löwenkäfigs. Insgesamt vier mal klingelte es im Kasten des BSC. Pete Gardiner und Mathias Vater waren die Scorer für Leipzig. Besonders schön das 2:0. Nach Ende einer Leipziger Strafe wechselt Gardiner direkt von der Auswechselbank aufs Eis, wird direkt angespielt und verwandelt pfeilschnell einer halblinken Position. Ähnlich sehenswert das 3:0, erneut durch Gardiner, der in der 32. Minuten vor dem Berliner Tor freistehend von Andre Grein angespielt wird und diesen mit einem fulminanten Schlagschuss, ohne vorherige Puckannahme, im Berliner Tor versenkt. In diese Phase hinein fällt dann das erste Gegentor durch den immer noch brandgefährlichen Doug Murray, an dem die Berliner in dieser Saison sicherlich noch viel Freude haben werden. Das 4:1 fiel erneut aufgrund eines Schlagschusses von Matthias Vater nach Anspiel von Peter Hendrikson. Das Drittel schließt Pete Gardiner in der 38. Minute erfolgreich mit dem 5:1 ab.

Im letzten Drittel kamen die Cracks aus Berlin dann besser ins Spiel, was sich dann auch in einem "Doppelschlag" in 55. und 56. Minuten für das Team des BSC deutlich wird. Patrik Czajka und Scott Matzka konnten sich in die Scorerliste eintragen, wobei die Leipziger Abwehr in dieser Phase nicht immer glücklich aussah.

Was lässt sich zusammenfassend festhalten: Ein interessantes Vorbereitungsspiel, das Geschmack auf mehr gemacht hat. Eine Blue-Lions-Mannschaft, die ein völlig anderes Bild als in der vergangenen Saison hat. An die Stelle einer doch eher labilen Verteidigung in der letzten Saison stehen nun zuverlässige und gut versierte Abwehrspieler, die einen kontrollierten Aufbau einleiten können. Gelingt dies nicht, wird - wie für Nordamerikaner typisch - Gun and Run gespielt, an dem ein Darren Martens seine wahre Freude gehabt hätte. Was man vermisst ist die Grazie eines "Tschechischen Kreisels" im Angreiferdrittel, wie es Hrbek, Richter und Maskarinec hin und wieder in der vergangenen Saison gezeigt haben. Das Leipziger Team macht einen mittlerweile schon gut eingespielten Eindruck. Alle Reihen sind nahezu vergleichbar stark und es fehlt nicht an der kämpferischen Einstellung. Soweit hat Frank Gentges aus meiner Sicht einen ganz guten Job gemacht. Auf Berliner Seite fiel besonders Doug Murray positiv auf - neben der Tatsache, dass die Berliner noch nicht gut aufeinander abgestimmt sind. Die Aufeinandertreffen dieser beiden Teams in der kommenden Spielzeit werden sicherlich echte Leckerbissen für Eishockeyliebhaber.

Zuschauer: 409;

Strafminuten: Leipzig 14, BSchC 14.

Tore:
1:0 (07.) Tittus
2:0 (26.)
Gardiner
3:0 (32.)
Gardiner
3:1 (33.)
Murray (Matzka)
4:1 (34.)
Vater
5:1 (38.)
Gardiner
5:2 (55.)
Matzka
5:3 (56.)
Czajka

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