Spaß haben und Meister werden:

Das morgendliche Regenwetter ließ nicht gerade auf ein betriebsames und unterhaltendes Stadionfest schließen. So waren auch nur ein paar tapfere Fans am frühen Morgen zwischen den dort arbeitenden Menschen zu entdecken. Zum Glück besserte sich das Wetter zusehends und mit jedem weiteren Sonnenstrahl trieb es mehr Fans auf das zugige Gelände zwischen der Deutschlandhalle und dem Eingang Süd der Messe. Stürmisch sollte es ja auch vor allem später auf dem Eis zugehen, die etwa fünfhundert bis zum Mittag erschienenen Fans waren eher erwartungsvoll gespannter Stimmung. Viele kleine Diskussionen und Gespräche prägten zunächst das Bild, Partystimmung kam eher weniger auf.

Doch mit der Präsentation von Maskottchen und Mannschaft richten sich die Blicke zunächst wieder auf das wesentliche, den Grund des Erscheinens aller an diesem Tag: Eishockey! Die Präsentation verlief eher ein bißchen lieblos und schnell, aber natürlich deshalb nicht weniger von den Fans gefeiert. "Das Erreichen der Meisterrunde ist unser Ziel," äußerte sich Trainer Brockmann ungewohnt verbindlich. Man müsse, aufgrund der sehr kurzen und etwas holprig organisierten Vorbereitung der Preussen "etwas Geduld mit dem Team haben", so Brockmann weiter. Kapitän dieses Teams wird wie in der letzten Saison Marco Rentzsch sein, der ebenfalls um Geduld bat, es seien "sehr viele neue Spieler, aber wir werden zusammen noch viel Spaß haben." In vorher einstudierten Fragen entlockte dann Doug Murray seinen nordamerikansichen Arbeitskollegen die stets ähnliche Aussage, dass man es in Berlin sehr schön fände. Zu den Zielen der Saison befragt hieß es dann folgerichtig man wolle "viel Spaß haben und die Meisterschaft gewinnen". Am meisten gefeiert wurde Yvon Corriveau, der aber still im Hintergrund blieb.

Irgendwo zwischen Mannschaftspräsentation und Spielbeginn kam der Nachwuchs des Berliner Schlittschuh-Clubs noch zu seinem Recht, die Nachwuchsabteilung wurde vorgestellt und man warb um weitere Mitglieder um die Nachwuchsarbeit auf eine breitere Basis zu stellen. Ulf Dolzmann vom Förderverein überrreichte der Nachwuchsabteilung einen Scheck über 500 Euro für ihre weitere Arbeit. Eine Summe, die sicherlich nur den Anfang der Arbeit des Fördervereins darstellt, der ja, wie die Oberliga-Abteilung erst in diesem Sommer entstanden ist.

Der heimliche Höhepunkt des Stadionfestes und der zumindest am heftigsten umjubelte Auftritt war jedoch der Auftritt des gegnerischen Trainers Schorsch Holzmann auf der Bühne des Stadionfestes.

"Es ist 15 Uhr und es ist wieder Eishockeyzeit in Berlin!", war der wohl am meisten erwartete Satz dieses Sommers. Die erneute Einzelpräsentation der Spieler verschwand dann zwar akustisch zur Hälfte im Rückkoppelungen, aber genaugenommen wollte das pünktlich zum Spielbeginn nun auf 1342 Zuschauer angewachsene Publikum auch nur noch Eishockey sehen. Auf dem Eis mit Murray, Matzka und Corriveau, aus der Verteidigung durch Lapointe bedient, eine Reihe die leicht zur Kult-Reihe dieser Saison werden könnte. In dieser Zusammensetzung aber sicherlich eine Reihe die zu den besten der Oberliga gehört und an der die Gegner nicht so viel Spaß haben werden. Alle Preussen-Tore des Abends vielen aus dieser Reihe, alleine 3 durch Ike höchstselbst. Durch die etwas knappe Vorbereitung waren alle Reihen noch nicht bis aufs letzte aufeinander abgestimmt, was sich aber mit steigender Eiszeit noch ändern wird. Das spielerische Potential, welches bei allen Reihen aufblitzte, weist deutlich den Weg in die Meisterrunde. Auf dem Weg dorthin werden auch die Fans bestimmt viel Spaß haben, denn dank nur eines Testheimspiels war auch die Fanstimmung von den Rängen noch deutlich abstimmungsbedürftig...

Zuschauer: 1.342;

Strafminuten: BSchC 8, Riessersee 14.

Tore: 0:1 (04.) Noel-Bernier (Runkel, Waibel)
1:1 (05.) Corriveau (Hoffmann, Lapointe, 4 gegen 4)
2:1 (13.) Corriveau (Matzka, Lapointe, 5 gegen 4)
3:1 (32.) Corriveau (Matzka)
4:1 (39.) Murray (Lapointe, Corriveau, 5 gegen 4)
5:1 (52.) Lapointe (Witting, Murray)
5:2 (57.) McCann (Raubal)