10. Spieltag BSchC Preußen - Dresdner Eislöwen
24.10.2004 - 3:5 (2:3, 0:1, 1:1)

Quelle: Kufennews.de


Van Gameren dezimiert den Club! - Spieldauerstrafen für Corriveau, Matzka, Cook:

Es ist ja schon viel über den Einfluss diskutiert worden, den ein Schiedsrichter auf den Spielverlauf haben kann. Doch heute in der Deutschlandhalle sollte diese Diskussion durch ein besonderes Beispiel neue Nahrung finden: Gleich drei Spieldauerstrafen für Fouls mit Verletzungsfolge gegen den Club, obwohl nicht einmal für einen Dresdner Spieler dadurch das Spiel beendet war!

1.873 Zuschauer, darunter ca. 400 Fans aus Dresden, hatten sich in der Deutschlandhalle eingefunden, um einem Spitzenspiel den würdigen Rahmen zu geben. Was die spielerische Leistung des Clubs angeht, sollten sie auch nicht enttäuscht werden. Doch von Beginn an verteilte der offenbar überforderte Schiri Strafen, die schon in der 3. Minute deutlich machten, dass Körpereinsatz von Seiten der Berliner offenbar unerwünscht war. Matzka, wegen Behinderung kaum auf die Strafbank gefahren, bekam prompt Gesellschaft durch Corriveau. Der war nur wenige Sekunden später für eine weiteres eher harmloses Foul der Sorte "unkorrekter Körperangriff" bestraft worden. Dresden also nun 5 gegen 3 und in der 5. Minute gab es den Treffer zum 0:1, der Dresdner Führung. Die Preussen kaum komplett, stellt der "Unparteiische" Rentzsch für 2 Minuten vom Eis und Dresden erzielt in der 6. Minute das 0:2. Zum Glück steckten die Preussen nicht schon in dieser Phase auf, sondern halten tapfer dagegen. In der 7. Minute prompt auch die erste Großchance für die Preussen, die ein Dresdner durch absichtliches Verschieben des Tores schlussendlich im Keim erstickte. Doch bestraft wurde er dafür erst nach längerer Diskussion. Noch nicht einmal 10 Minuten alt, war nun deutlich zu spüren, dass dieses Spiel noch härter und aggressiver werden würde. In der 10. Spielminute gelingt noch das 0.3 für Dresden und der Schiedsrichter stellte seine Arbeit für dieses Drittel fast vollständig ein. Die Berliner, trotzig wie eh und je, kämpfen gegen ihr Schicksal an und Rentzsch gelingt im Gestochere vor dem Tor der Anschlusstreffer zum 1:3. Das Spiel 4 gegen 4 ist offenbar nicht die Stärke der Dresdner, denn nachdem der Schiedsrichter nach dem Treffer in der 15. Minute ein weiteres Mal ein Pärchen vom eis schickt, gelingt Hoffmann auf Vorlage von Matzka noch in derselben Minute der Treffer zum 2:3 Pausenstand.

Es beginnt das, wie ja schon üblich, nervöse zweite Drittel der Preussen. Wie schon oft gesehen, sind sie in diesem Drittel nicht immer besonders gut im Abspiel oder der konsequenten Verteidigung. Das Berliner Team erkämpft sich aber trotzdem deutlich mehr Spielanteile als die Gäste. Doch der Frust durch die vielen ungeahndeten Fouls der Dresdner wächst. Wird ein Dresdner Spieler bestraft, so wird der Vorteil durch weitere Strafen gegen die Berliner ins Gegenteil verkehrt. Im einzigen sehenswerten Konter der Dresdner gelingt ihnen der Treffer zum 2:4. Zu diesem Zeitpunkt jedoch völlig unverdient. In der 35. Minute wird ein Berliner Spieler von einem Dresdner hart angegriffen, eine kleine Prügelei entsteht. Der einzige der dafür 10 Minuten auf die Strafbank geht, ist Kapitän Marco Rentzsch, der offenbar zu lange mit dem Schiedsrichter diskutierte. Die Prügelei bleibt ungeahndet. Die versteckten, und auf Dresdner Seite auch weiterhin zumeist ungeahndeten, Fouls verstärkten sich.

Nachdem in der 40. Minute durch zwei Strafen nun die Dresdner, das einzige Mal überhaupt, in 5 gegen 3 Unterzahl gerieten, eröffneten die Preussen das Drittel mit der gruseligsten Powerplay-Darbietung seit langem und konnten ihre Chance ernaut nicht nutzen. In der 44. Minute, durch fortgesetzte ungeahndete Stockfouls und Provokationen bis aufs Blut gereizt, schlug Corriveau mit dem Stock zurück. Der Gegenspieler fiel wie vom Blitz getroffen aufs Eis und Ike durfte Duschen gehen. Dresden nun 5 Minuten in Überzahl, doch die spielerische Qualität des Tabellenersten heute nicht zwingend genug für einen weiteren Treffer. Im Gegenteil: Hoffmann markiert mit seinem zweiten Treffer, diesmal in Unterzahl, das 3:4. Preussen nun, trotz Unterzahl, wieder im Aufwind, die Dresdner wehren sich mit noch härterer Spielweise und größerer schauspielerischer Leistung. In der 55. Minute ein Stockfoul von Matzka, wieder bricht der Gegenspieler wie vom Blitz getroffen zusammen, Spieldauer für Matzka! Nicht mal eine Minute später verteidigt Cook, die Preussen ja nun wieder 5 Minuten in Unterzahl, hart an der blauen Linie, der Gegner bricht wie vom Blitz getroffen zusammen, Spieldauer wegen hohem Stocks für Cook! Trotz allem gelingt den Dresdnern nur ein einziger weiterer Treffer bis zum Spielende.

Null Punkte im Wochenende der Wahrheit. Doch bleibt nach dem heutigen Spiel davon ein mehr als fader Nachgeschmack: Zwar haben die Preussen Protest gegen den Schiedsrichter eingelegt, aber da dort ja meist den Tatsachenentscheidungen Vorrang gegeben wird, kann dieses Spiel heute noch mehr Punkte auf dem Weg in die Meisterrunde kosten. Spielerisch war heute der Sieg gegen die Dresdner drin, das Team hat eine tolle Moral bewiesen. Es wurde aber leider um die Früchte seiner Arbeit betrogen... In der heutigen Form muss sich das Team vor keinem Gegner fürchten, eine zumindest etwas beruhigende Schlussfolgerung nach einem Null-Punkte-Wochenende.

Und zum Vergleich der Bericht von der Homepage der Eislöwen!!!:

Die Eislöwen begannen äußerst druckvoll und konzentriert und hatten in den ersten zehn Minuten das Spiel klar in der eigenen Hand. Und diesen Vorteil konnte man diesmal auch in entsprechende Tore umwandeln. In der 5. Spielminute erzielte Petr Hruby nach einem Abpraller des Berliner Torhüters Tobias John das 0:1. Knapp eineinhalb Minuten später waren die Eislöwen in Überzahl und Torsten Schwarz erhöhte mit einem Schuß von der linken Seite auf 0:2. Auch der Schlittschuh-Club hatte einige Chancen, jedoch traf man maximal den Pfosten. Und so legten die Eislöwen in der 10. Minute noch einmal nach, Petr Hruby vollendete einen Alleingang in Penaltymanier zum 0:3. Allerdings fanden dann die Berliner gut ins Spiel zurück und konnten ihrerseits zwei Tore erzielen. In der 15. Spielminute vertändelten die Eislöwen den Puck im eigenen Angriffsdrittel und Marco Rentzsch schloß den Konter zum 1:3 ab. Nur ganze 13 Sekunden später mußte Iiro Itämies erneut hinter sich greifen: Die Berliner gewannen das Bully und Lars Hoffmann erzielte den Anschlußtreffer. Mit dem Stand von 2:3 wurde dann auch das erste mal die Seiten gewechselt.

Das 2. Drittel war von einer zunehmenden Härte, teilweise auch vollkommen überharten Spielszenen geprägt. Die Berliner machten mächtig Druck und waren um den Ausgleich bemüht. Doch Iiro Itämies hielt seinen Kasten sauber und so konnten die Eislöwen ihren Vorsprung sogar wieder ausbauen. Martin Masak verzögerte den Puck schön, legte dann auf den links freistehenden Torsten Schwarz ab und der hatte keine Mühe, zum 2:4 einzunetzen.

Auch im Schlußabschnitt gab es reihenweise unschöne Szenen von übertriebener Härte. Und so mußte in der 44. Minute Yvon Corriveau nach einem Stockschlag vorzeitig duschen gehen. Die Eislöwen waren in Überzahl - und die Gastgeber machten das Tor: Lars Hoffmann erzielte den 3:4-Anschlußtreffer. Die Berliner bemühten sich weiter, allerdings nicht nur mit den normalen Mitteln des Eishockeys. Und so erhielt Scott Matzka ebenfalls eine Spieldauerdisziplinarstrafe wegen Stockstichs. Und es dauerte nur weitere sechs Spielsekunden, dann konnte auch Brandon Cook vorzeitig duschen gehen. Die Eislöwen waren somit für knapp fünf Minuten in 5:3-Überzahl. Mike Dolezal paßte dabei schön auf Jedrzej Kasperczyk und dieser erzielte das 3:5. Die Eislöwen brachten das Spiel anschließend sicher über die Runden und sicherten sich die verdienten drei Punkte.

Dank eines guten Auftakts konnten die Eislöwen schnell hoch in Führung gehen und insgesamt verdient drei Punkte erringen. Ansonsten spricht die Verteilung der Strafminuten für sich.

SR: Reik van Gameren;

Zuschauer: 1.277;

Strafminuten: BSchC Preußen 37 + 10 für Rentzsch + je 20 für Corriveau, Matzka, Cook - Dresden 22.

Tore:
0:1 (05.) Hruby (4 gegen 5)
0:2 (06.)
Schwarz (Kaspercyzk, Dolezal, 5 gegen 4)
0:3 (10.)
Hruby (Sikora)
1:3 (15.)
Rentzsch (Irwin, 4 gegen 4)
2:3 (15.)
Hoffmann (Matzka, 4 gegen 4)
2:4 (31.)
Schwarz (Masak, Dolezal)
3:4 (46.)
Hoffmann (Irwin, 4 gegen 5)
3:5 (57.)
Kasperczyk (Dolezal, Schwarz, 3 gegen 5)
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