15. Spieltag BSchC Preußen - Eisbären Juniors
07.11.2004 - 3:2 (2:0, 1:0, 0:2)

Quelle: Kufennews.de


Probleme mühsam übertüncht - 2017 Zuschauer beim Derby – Eisbären-Fans sorgen für volle Hütte – Club verpflichtet neuen Torhüter:

Das wäre beinahe noch ins Auge gegangen, aber mit einer zumindest kämpferisch guten Leistung blieb der Club dennoch siegreich.

Unzufriedene Fans der DEL-Eisbären waren, es, die heute für eine Zuschauerzahl knapp oberhalb der 2000 sorgten. Sie hatten den heimischen Wellblechpalast nach dem 1. Drittel des dortigen DEL-Spiels gegen Krefeld verlassen, um dann die Eisbären Juniors im Derby gegen den geliebten Feind in neuem Gewand zu unterstützen. Sie wollten damit ihrer Unzufriedenheit mit der Spielweise ihres DEL-Teams Ausdruck verleihen. Eigentlich hätten die Fans der Preussen die Busse gleich für eine Fahrt nach Hohenschönhausen besteigen können, um ihrerseits ihre Unzufriedenheit Luft zu verschaffen...

Doch zunächst ist wie immer alles in Butter: Das Team betritt das Eis und, wie seit drei Jahren gewohnt, stürmt und kämpft es drauf los. Matzka trifft dann auch recht schnell zum 1:0. Das Spiel wogt dann hin und her, beide Mannschaften mit viel Zug zum Tor aber ohne das rechte Mittel, die Chancen auch in Treffer umzumünzen. Trainiert wurde in jedem Fall einmal das Überzahlspiel, denn zumindest im ersten Drittel wurde im Power-Play schnell und mit Bewegung agiert, bei 5-3 in der 14. Minute dann auch das 2:0 durch Murray markiert. Mit diesem Ergebnis ging es dann zum Pausentee.

Im zweiten Drittel ging es dann wieder los: Ein Fehlpass-Festival, immerhin aber gutes Unterzahl-Spiel, denn trotz häufiger Gelegenheiten, gelang den Juniors kein Treffer in numerischer Überzahl. Dem Club gelang allerdings vor dem gegnerischen Tor auch nicht allzuviel und so war es Witting mit einem Alleingang, den dieser zum 3:0 Pausenstand volstreckte. Der Club in diesem Drittel zwar ebenso optisch überlegen wie schon im ersten Abschnitt, allerdings schenken die Preussen auch wieder viele Torchancen leichtfertig daher.

Das Schlussdrittel war dann das starke Drittel der Eisbären Juniors, oder vielmehr des Richard Mueller, dem es gelang, dank tätiger Mithilfe von Kai Fischer und der Berliner Abwehr (Lapointe kassierte zudem eine Spieldauerstrafe), das Spiel innerhalb von zwei Minuten (!) nochmals spannend zu gestalten und zum 3:2 aufzuschliessen. Trainer Brockmann sah sich genötigt den Torhüter auszutauschen. Nun rächte sich auch der häufige Einsatz der besten Spieler des Clubs: Murray, Matzka, Irwin und Corriveau allesamt am Limit ihrer Kräfte angelangt, können nur noch mühsam gegenhalten, die Juniors nun überlegen. Der Ausgleich lag schon förmlich in der Luft, aber es gelang immerhin, ein Bully im eigenen Drittel mit wenigen Entlastungsangriffen zu verhindern und das Ergebnis über die Zeit zu retten. Gästecoach Tomlinson sah zwie Drittel lang ein schlechtes Spiel seines Teams, fühlte sich aber an sehr an das letzte Spiel erinnert, in dem es den Eisbären ja noch gelungen war, das Spiel zu drehen. Trainer Brockmann bemerkte, er habe ein "sehr, sehr, sehr gutes erstes Drittel" gesehen aus dem man aber "mit mehr Toren herausgehen hätte müssen". Mindestens 10 Spieler der Eisbären Juniors würden in den nächsten Jahren sicher in die DEL aufrücken, so erzählte uns Brockmann weiter, und dieses Team (Eisbären Juniors) werde am Ende der Saison sicher unter den ersten 6 stehen. Einmal mehr versuchte der Coach des Clubs also, mit einem Referat über den Gegner von Schwachstellen im eigenen Team oder der eigenen Arbeit, abzulenken.

Torhüter Kai Fischer wurde mit sofortiger Wirkung vom Spiel- und Trainingsbetrieb suspendiert. Er wird, in einer schon länger vorbereiteten Aktion, durch den Finnen Marko Suvelo ersetzt, der morgen in Berlin eintriftt. Suvelo hütete zuletzt in Schwenningen (2. Bundesliga) das Tor. Kufennews.de wünscht an dieser Stelle dem netten und fairen Sportsmann Kai Fischer für seinen weiteren Lebensweg im Namen aller Fans alles Gute. Fischer hat von seiner drohenden Suspendierung und der Verpflichtung eines Ersatzes vor dem Spiel noch nichts gewußt.

Mit der punktuellen Verstärkung der Torhüter-Position und dem Ersatz des sicherlich umstrittenen Kai Fischer versucht man nun also eines der Probleme des Teams in den Griff zu bekommen und Probleme in anderen Bereichen zu überspielen. Eine wenig flexible Taktik, Schwächen in der Chancenverwertung und ähnliche Probleme sind aber durch den Austausch des Torhüters nicht in den Griff zu bekommen.

Zuschauer: 2.017;

Strafminuten: BSchC Preußen 17 + 20 für Lapointe, Eisbären 13 + 10 für Sommerfeld + 20 für Martens.

Tore:
1:0 (05.) Matzka (Murray, Lapointe)
2:0 (14.)
Murray (Matzka, Irwin)
3:0 (38.)
Witting (Draxler, Eichelkraut)
3:1 (55.)
Müller (Miller, Tepper)
3:2 (56.)
Müller (Tepper, Miller)

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