Bären schlafen viel zu lange - SCM-Neuwied unterliegt den Preußen aus Berlin 5:7

Alle Höhen und Tiefen des Kufensports durchlebte gestern Abend in der Eishockey-Oberliga der SC Mittelrhein-Neuwied. Nach einer spannenden Partie unterlagen die Bären den Berliner Preußen mit 5:7 (0:3, 4:2, 1:2).

Bislang kannte man diesen Beginn nur von den Auswärtstouren, jetzt hat es die Bären auch in einem Heimspiel erwischt: Die Rede ist von einem verschlafenen Start. Nach elf Minuten lag der SCM bereits mit 0:3 im Hintertreffen. Die Bären präsentierten sich bis zu diesem Zeitpunkt vor allem in der Defensive außer Rand und Band. Nach nur 91 Sekunden war der Gast durch Markus Draxler in Führung gegangen, wobei SCM-Keeper Marc Gronau nicht gut aussah.

Nach sechs Minuten nahm Trainer Fred Carroll eine erste Auszeit und versuchte seine Spieler aufzuwecken. Nach gut einer Viertelstunde kamen die Hausherren dann tatsächlich etwas besser ins Spiel. Ein Treffer im Auftaktabschnitt blieb dem SCM aber verwehrt. Erfreulich war das Zuschauerverhalten: Nicht ein Pfiff war von den Rängen zu hören. Ein Zeichen dafür, dass der Kredit der Bären bei ihren Fans nach dieser bislang ansprechenden Saison enorm gewachsen ist.

Mit Beginn des Mittelabschnitts erlebten die SCM-Anhänger eine wesentlich bessere Darbietung. Jetzt war richtig Feuer und Leidenschaft im Spiel, und auch im Abschluss klappte es. Tyson Mulock erzielte aus kurzer Distanz das erste Tor, vier Minuten später folgte das 2:3 durch Ralf Stärk.

Es wäre in der Folgezeit sogar mehr möglich gewesen, doch im Powerplay wurde wieder einmal viel zu umständlich agiert. Berlin überstand diese Drangperiode. Mit aller Erfahrung wartete der BSC auf die immer wieder auftretenden Freiräume und nutzte diese mit zwei Treffern zum 2:5-Zwischenstand aus. Doch die Bären kamen noch einmal zurück. Innerhalb von 35 Sekunden gelang Jaroslav Majer und erneut Mulock das 4:5. In den ersten Minuten des letzten Drittels gab der SCM weiter Gas. Janne Kujala tunnelte nach einem Leinonen- Pass den nervösen BSC-Keeper Tobias John zum Ausgleich. Doch erneut schlugen die Gäste eiskalt zu: Neuwied wirkte in der 45. Minute einmal mehr unsortiert und Berlins Topscorer Murray nutzte dies mit einem verdeckten Schuss zum 5:6 aus. Dieses Gegentor steckten die Bären nicht mehr weg. Berlin brachte die Partie gut über die Zeit. Eine Sekunde vor dem Schluss traf Yvon Corriveau per "Empty-net-Goal" zum 5:7-Endstand ins leere SCM-Tor.

Zuschauer: 858;

Tore: 0:1 (02.) Draxler
0:2 (06.) Meyer (Meyer, Lapointe)
0:3 (11.) Hoffmann (Czajka, Ahlroth)
1:3 (24.) Mulock (Kujala)
2:3 (28.) Staerk (Kulczynski)
2:4 (35.) Matzka (Murray)
2:5 (39.) Murray (Corriveau, Meyer)
3:5 (40.) Majer (Gomow)
4:5 (40.) Mulock
5:5 (43.) Kujala (Gomow, Leinonen)
5:6 (45.) Murray (Matzka, Lapointe)
5:7 (60.) Corriveau (ENG)