35. Spieltag BSchC Preußen - Blue Lions Leipzig
06.02.2005 - 5:0 (4:0, 0:0, 1:0)

Quelle: Kufennews.de


Harmlose Kätzchen - Preussen schlagen Blue Lions 5:0:

Am 40. Spieltag der Oberliga Nord traf in der Deutschlandhalle der Tabellenzweite BSchC Preussen auf den Tabellendritten, die Blue Lions Leipzig. Doch am heutigen Abend trennte die beiden Mannschaften weit mehr als nur ein Tabellenplatz. Die Berliner spielten und gewannen genauso souverän, wie es das klare 5:0 vermuten lässt. Zwar hütete heute nicht Zellhuber, sondern der junge Benjamin Finkenrath das Löwengehäuse, doch das war nicht der Grund der deutlichen Niederlage. "An ihm hat es nicht gelegen. Er hat seine Sache sehr gut gemacht." beteuerte Trainer Frank Gentges nach dem Spiel. Der Sieg für Berlin sei in dieser Form "absolut verdient", das Team besser als Dresden und deswegen auch für ihn der klarer Favorit in diesem Jahr.

Während die Sachsen das erste Drittel komplett verschliefen, legten die Preussen los wie die Feuerwehr. Nach nur 20 Sekunden klingelte es zum ersten Mal im Lions-Kasten, Dennis Meyer eröffnete das Schützenfest, um nur 1½ Minuten später erneut einzunetzen. In der 4. Minute dann ein mittlerweile altbekanntes Bild: Ein nicht gegebenes Tor. Darauf reagiert der durchschnittliche Preussenfan inzwischen relativ gelassen – früher oder später folgt schon der nächste reguläre Treffer. Der ließ fast 9 Minuten auf sich warten und gab zumindest auf Leipziger Seite wieder Grund zum Diskutieren: Finkenrath glaubte den Puck per Schlittschuhtritt in sein Tor befördert gesehen zu haben. Doch diesmal half alles Reklamieren nichts, der Treffer wurde anerkannt (Leciejewski). Und der nächste folgte sogleich: Nur 19 Sekunden später erhöhte Martin Lapointe auf 4:0 und schoss damit eines der bis dato schnellsten Powerplay-Tore: Nach gerade mal 9 Sekunden durfte Kreutzmann die Strafbank bereits wieder verlassen. Die Forderung der Berliner Fans ("Nur noch 6!") blieb aber zunächst lange unerfüllt.

Der Mittelabschnitt blieb torlos, denn die Berliner hatten verständlicherweise einen Gang zurückgeschaltet, das Tempo rausgenommen. Bedingt dadurch kamen die Leipziger besser ins Spiel, waren laut Gentges "eine Klasse besser wie im ersten Drittel" – aber ausreichend war dies nicht. Auch als Hauptschiedsrichter Hascher mit teils einseitigen Strafen den Leipzigern einige Überzahlsituationen bescherte, konnten sie ebensowenig wie die Gastgeber punkten. Die kamen trotz einiger guter Chancen nicht an Finkenrath vorbei, der sich deutlich gesteigert hatte.

Gefährdet war der 24. Sieg auch im letzten Drittel in keiner Weise, auch wenn Marko Suvelo sich mehr anstrengen musste, um seinen mittlerweile 5. Shut-out zu sichern. Die Leipziger bemüht, wenigstens nicht torlos zu verlieren, tauchten das ein oder andere Mal gefährlich vor seinem Tor auf. Doch auch Alleingänge wie den von Troy Stephens in der 55. Minute hielt der Finne gewohnt souverän. Keine Chance hatte zuvor dagegen Finkenrath bei einem Schlagschuss von Lapointe (49.), dem eindeutigen Matchwinner des heutigen Abends: Zwei Tore, zwei Vorlagen und ein unermüdlicher Drang zum Tor zeichneten ihn heute Abend aus.

Doch nicht er, sondern Mannschaftskollege Ike Corriveau war dann Hauptgesprächsthema auf der anschliessenden Pressekonferenz. Gästetrainer Gentges nahm Stellung zu seinem Interview in der EishockeyNEWS vom 01.02.2005 und zu Aussagen, die am heutigen Abend gefallen seien. Er stellte klar, das Yvon Corriveau eine "Riesenrespektsperson" sei, und "ich hätte ihn gerne in meiner Mannschaft. Das Problem ist nicht, das er macht, was er macht, sondern das der Gegner es zulässt. Dann ist halt die gegnerische Mannschaft gefordert, dasselbe zu machen." Er sei zwar nicht der beste Eishockeyspieler, erfülle seine Position aber "100%ig". Auf Nachfrage revidierte er die Aussage, Corriveaus Aktionen seien "dreckig und schmutzig" ("Wenn ich diese Äußerungen gemacht haben sollte"): "Er spielt hart und aggressiv". Auch das er im Vorfeld des Spieles seinen Spielern zwei freie Tage versprochen hätte, wenn sie Corriveau aus dem Spiel nähmen, stimme so nicht. Beim Aufwärmen sei ein Berliner Spieler (Ingo Angermann) zu einem seiner Spieler (Matthias Vater) gekommen und hätte gefragt, ob sie danach auch zwei Tage frei bekämen. Daraufhin habe Gentges scherzhaft geantwortet "Aber nur, wenn einer den Corriveau rausnimmt." Dies sei aber reiner "Flax" gewesen und keinesfalls ernstgemeint und er entschuldigte sich noch einmal für diese Aussage. Andreas Brockmann bezeichnete das gesamte Interview als "absoluten Witz", die Sache würde alleine von Hannover und Roman Kondelik hochgeschaukelt. Zu einem anderen Thema bezog Pressesprecher Roman Motzkus Stellung, der mit seinem Statement zumindest indirekt auf die Verwirrungen der letzten Wochen um Oliver Kopplin reagierte. Bezüglich Sponsoren und Investoren wird es keine überstürzten Verhandlungen geben. Es finden weiterhin Gespräche statt, die aber nicht über eine Person laufen, sondern in viele Richtungen gehen. Man plant langfristig und es wird in den nächsten Tagen kein Abschluss zu erwarten sein. Alle Pläne sind primär auf die 2. Liga ausgerichtet, aber es gibt natürlich auch einen "Plan B" – weitere Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben.

Zuschauer: 1.414;

Strafminuten: BSchC Preußen 16 + 10 für Corriveau, Leipzig 16.

Tore:
1:0 (01.) Meyer (Lapointe, Matzka)
2:0 (02.)
Meyer (Matzka, Murray)
3:0 (13.)
Leciejewski (Hoffmann, Lapointe)
4:0 (13.)
Lapointe (Murray, Matzka, 5 gegen 4)
5:0 (49.)
Lapointe (Meyer, Matzka)
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