38. Spieltag Bayreuth Tigers - BSchC Preußen
20.02.2005 - 1:4 (0:0, 0:0, 1:4)

Quelle: Bayerischer Rundschau


Tigers unterliegen Preußen Berlin im letzten Vorrundenspiel mit 1:4:

Den eigentlichen Knaller gab´s nach dem Spiel: Als Schiedsrichter Heuser seiner Kabine zustrebte, zündete ein "Fan" in unmittelbarer Nähe einen Böller. Den Hass der Volksseele hatte sich der Unparteiische vor allem im letzten Drittel der Partie des ESV Bayreuth gegen die Preußen aus Berlin (1:4) zugezogen, als er einen umstrittenen Treffer der Gäste gab, hingegen den vermeintlichen Ausgleichstreffer zuvor durch Jan Barta annullierte.

Nach dem 0:2 (52.) durch Markus Draxler fluchte Tigerstorwart Benjamin Voigt wie ein Rohrspatz, hüpfte Jojo-artig auf und ab und gab den von den Rängen als "Hoyzer-Heuser" tituliertem Schiri zu verstehen, dass er zuvor einen Schuss auf die Maske bekommen hatte, das Spiel also hätte unterbrochen werden müssen. Spätestens jetzt war der Mann in Schwarz-Weiß zur Zielscheibe des Bayreuther Anhangs geworden. Mehrere halbvolle Bierbecher detonierten knapp neben ihm auf der Eisfläche.

Eigentlich ging es ja lediglich um die Ehre in diesem letzten Spiel der Doppelrunde in der Oberliga Nordost. Und eigentlich hätte sich Bayreuth zu diesem Zeitpunkt über einen deutlicheren Rückstand nicht beschweren dürfen. Vor allem im ersten Abschnitt kamen Stefan Kagerers Mannen mit den Mitteleis-Fallenstellern von der Spree überhaupt nicht zurecht. Und so war es kein Wunder, dass die Berliner ein ums andere Mal den wiederum super aufgelegten Benjamin Voigt bedrängten, während die Einheimischen zwischen der 4. und 14. Minute keinen ernst zu nehmenden Schuss verbuchen konnten. Das änderte sich kurz, als die Tigers für knapp eineinhalb Minuten eine Zwei-Mann-Überzahl zugesprochen bekamen, mehr als ein Lattenschuss von Joe Carrabs aber nicht heraussprang. Zu diesem Zeitpunkt mussten die Tigers aber bereits ohne ihren Kapitän Florian Müller auskommen, der sich eine Knieverletzung zuzog und zur Kernspintomographie muss. Zu den Angeschlagenen gesellte sich auch Nickolas Bovenschen, der einen Schuss abbekam. Inwiefern die beiden zum Auftakt der Play-Downs zur Verfügung stehen, ist fraglich. Trotz der erneuten Dezimierung stellten sich die Bayreuther immer besser auf den Gegner ein. Ab der zweiten Hälfte des zweiten Drittels hielt man ordentlich dagegen, zwang den Gast zu Fehlern im Spielaufbau und hatte einige Chancen. Es blieb dem Topscorer der Liga, Doug Murray, vorbehalten, den Bann für die Preußen zu brechen, nachdem er zwei Drittel lang mehrfach in aussichtsreicher Position an Voigt gescheitert war.

"Bayreuth wird in dieser Form nichts mit dem Abstieg zu tun haben", lobte Preußen-Trainer Andreas Brockmann die Gastgeber und attestierte den Tigers, seiner Truppe über weite Strecken Paroli geboten zu haben. Stefan Kagerer nahm das Lob gerne an, doch die Mine des Tiger-Dompteurs verfinsterte sich angesichts der langen Verletztenliste. Dennoch stellte er sich demonstrativ vor seine Mannschaft: "Wir haben uns heute gegen das stärkste Team der Liga wacker geschlagen." Seine Bilanz, so Kagerer, könne sich mit 18 Punkten in 18 Spielen durchaus sehen lassen. "Meine Spieler haben in dieser Zeit toll mitgezogen und hart gearbeitet. Die Mannschaft, die ja noch von Joe West zusammen gestellt wurde, hat zusammen gefunden und zeigt in jedem Spiel Charakter."

ESV Bayreuth: Voigt, Feeser - Donnelly, Bayer, Carrabs, Plate, Bovenschen, Sintenis, Mayer - Almagro, Müller, Basse, Stoyan, Gundel, O'Grady, Barta, Diener

Berlin Capitals: John, Suvelo - Witting, Felsch, Geistler, Ahlroth, Rentzsch, Lapointe - Meyer, Popp, Leciejewski, Murray, Czajka, Draxler, Angermann, Hoffmann, Irwin, Kunz, Matzka, Corriveau, Eichelkraut

SR: Heuser (Köln);

Zuschauer: 788;

Strafminuten: Bayreuth 4, BSchC Preußen 10.

Tore:
0:1 (47.)
Murray (Matzka)
0:2 (52.)
Draxler (Kunz, Irwin)
1:2 (53.)
Bayer (Plate)
1:3 (54.)
Murray (Matzka, Witting)
1:4 (60.)
Corriveau (Czajka, Hoffmann)
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