7. Spieltag Höchstadt Alligators - BSchC Preußen
08.10.2004 - 4:7 (2:1, 1:4, 1:2)

Quelle: Fränkischer Tag


Höchstadter EC kassiert erste Heimniederlage der Saison – 4:7 gegen Berlin:

Das hatte sich HEC-Präsident Axel Rogner anders vorgestellt: An seinem 38. Geburtstag kassierten die „Alligators“ gestern Abend mit 4:7 gegen den Berliner SC Preußen die erste Heimniederlage der Saison und verlioren damit in der Eishockey-Oberliga vorerst den Anschluss nach oben.

Trotz gegenteiliger Ankündigung stellte HEC-Trainer Ivan Horak nach dem Arbeitssieg gegen Bayreuth und der unerwarteten Niederlage in Oberhausen seine Sturmformationen nicht um. Der Coach gab Ryan Kurtz, der in der ersten Angriffsreihe bislang kaum Akzente setzen konnte, eine weitere Bewährungschance. Er begründete dies damit, dass es im Training bisher viel besser laufe und er es dem Kanadier zutraue, sich durchzubeißen. „Es bringt doch nichts, wegen einem Stürmer alles über den Haufen zu werfen“, meinte Horak. Und nach dem ersten Drittel lautete die aus HEC-Sicht erfreuliche Zwischenbilanz: Zweimal Assistent Kurtz, und zweimal jeweils erster Saisontreffer für Norbert Gerber und Kapitän Zbynek Kukacka.

Von drei wesentlichen Ausnahmen abgesehen war in den ersten 20 Minuten nicht viel los auf dem Eis. Einmal war es Gerber, in Überzahl wunderbar von Kurtz in Szene gesetzt, der vor dem Berliner Keeper John eiskalt blieb und zur Führung einschoss (5.). Ebenso herausgespielt und überlegt vollstreckt war Yvon Corriveaus Ausgleich in Überzahl (8.), vorausgegangen war allerdings eine kleinliche Hinausstellung gegen den Ex-Weidener Gerber. Ein neuerlicher Zuckerpass von Kurtz, diesmal war Kukacka Abnehmer und Verwerter, brachte die Höchstadter in der 12. Min. erneut in Front. Kritisch wurde es kurz danach, doch die „Alligators“ hielten sich bei 78-sekundiger 3:5-Dezimierung schadlos. Die besseren Gelegenheiten, vornehmlich durch Doug Murray und Patrick Czajka, hatten zwar die Preußen, Höchstadt agierte dafür effizienter.

Ein anderes Bild aber im zweiten Durchgang: Freie Bahn in Mittelstürmerposition, wie gemalt war die Szenerie für Stanislav Rosa, doch „Mr. Handgelenksschuss“ verzog. So nahm das Spiel eine völlig andere Richtung ein. Denn die Berliner, bei denen laut Trainer Andreas Brockmann nach dem verkorksten Saisonstart in dieser Woche „Tacheles geredet wurde, mit der Botschaft, dass dem Konsequenzen drohen, der nicht mitzieht“, zogen das Tempo allmählich an. Die nächsten interessanten Regelauslegungen vom Herrn in Schwarz, erst Zbyneks Kukackas Besuch in der „Kühlbox“, dann ein angezeigtes und doch nicht gepfiffenes Abseits der Preußen sowie und Johannes Oesers zerbrochener Schläger, standen zunächst Pate für Scott Matzkas 2:2 (26.). Drei Minuten später schlief HEC-Goalie Emanuel Fredriksson nach einem Schuss von Lars Hoffmann, und Joel Irwin bedankte sich für den Bandenabpraller. Bemerkenswert am 3:2-Führungstreffer, dem dritten Berliner Überzahltor, war, dass Rosa, was selten genug vorkommt, zum zweiten Mal draußen saß. Wieder komplett, war Höchstadt tonangebend, lag aber zurück, bis Martin Ekrt, der im Powerplay Rosas Vorlage instinktiv abfälschte. Und damit stand es wieder unentschieden.

Das 3:3 war zwar vollauf gerecht, doch der HEC stand sich anschließend buchstäblich selbst im Weg, weil die aufgerückte Hintermannschaft blind in einen Konter lief. Dieses dumme Gegentor, besiegelt von Hoffmann, verlieh den Preußen spürbar Sicherheit. Berlin schaltete nun einen Gang höher, fing an zu wirbeln und legte durch Patrick Czajka kurz vor Drittelende zur 5:3-Führung nach.

Das dritte Drittel begann mit einem Paukenschlag: Einsatz- und Disziplinfanatiker Ivan Horak ließ Kurtz und Volek ebenso auf der Bank schmoren wie Gerber, Sikorski und Oeser. Ein Machtwort des Trainers, gleichzeitig aber auch ein Signal der Aufgabe, weil Tschischka und Popek neben Kukacka mit Impulsen überfordert waren. Czajkas und Matzkas Interpretation von „doppelt hält besser“ brachte zwei Veränderungen im Ergebnis, Fredrikssons Arbeitstag war nach 46:16 Minuten beendet, und die Bankdrücker wurden, das hatte etwas Demütigendes, zurück aufs Eis beordert. Rosas 4:7 änderte nichts mehr an einer ärgerlichen Niederlage, da das Ensemble um den alternden Veteranen Yvone Corriveau zu packen gewesen wäre. Und so behielt Preußen-Coach Brockmann mit seiner Prognose recht: „Die Einstellung wird den Unterschied machen.“

SR: Heffler (Dinslaken);

Zuschauer: 1.398;

Strafminuten: Höchstadt 8, BSchC Preußen 10.

Tore:
1:0 (05.) Gerber (Kurtz)
1:1 (08.)
Corriveau (5 gegen 4)
2:1 (12.)
Kukacka (Kurtz)
2:2 (26.)
Matzka (5 gegen 4)
2:3 (29.)
Irwin (Hoffmann, 5 gegen4)
3:3 (--.)
Ekrt (Rosa)
3:4 (--.)
Hoffmann
3:5 (--.)
Czajka
3:6 (--.)
Czajky
3:7 (--.)
Matzka
4:7 (--.)
Rosa

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